Unzählig die endlos verwinkelten Gänge Kein Weg führt mich zurück zur letzten Gabelung Die hohen Mauern erstrecken sich unüberwindbar bis weit zum Horizont Von jenseits der Korridore erklingen dumpf entfernte Geräusche Mein Blick durchdringt nur vereinzelt Die so rar gesäten, eingelassenen gläsernen Wände Deine zärtliche Hand berührt zaghaft das Glas von der anderen Seite Kaum erwidere ich deine Geste, gefriert die Fläche unter meiner eiskalten Hand Jäh erblasst dein schönes Antlitz, geebnet von mir deinen Weg in den Tod Glanzlos deine einst strahlenden Augen, dein Körper gefriert zur Skulptur aus Eis Wie das eines Fremden erscheint dir dein Leben Beim Blick auf die vielen Jahre zurück, du erhoffst zu erwachen im Damals Doch verloren für immer die scheinbar so sorglose Zeit Und jeder Schritt gewinnt immer mehr an Bedeutung Der Druck lastet schwer auf dir, einsam der Weg deiner Entscheidungen Verwirrt und ohne Ziel wie das im Käfig siechende Tier Kein Leuchtfeuer erhellt die im Schatten liegenden Pfade Deine Bewegungen führen dich scheinbar vorwärts Doch einzig und alleine trittst du für immer auf der Stelle Unerbittlich verfolgt mich das grausame Bild deines Todes Nagend zwingt mich die bodenlose Schuld in die Knie Schwindend mein Wille weiter durch die einsamen Gänge zu ziehen Unaufhörlich kriecht die eisige Kälte in meinen gegeißelten Körper Meine Bewegungen ersterben, der Lebensstrom versiegt Unbeschritten und für immer im Dunklen die noch vor mir liegenden Gänge