Nur herein, hereinspaziert Derweil es draußen schneit und friert Wird heut' ein Stück hier aufgeführt Das zweifelsfrei das Herz berührt Verblichene Poeten schrieben Dramen im Delirium Berauscht von vielen Weinen und den Nebeln ihrer Liebe Unglücklich, doch voller Lust und voller Wein und Opium Was, wenn der Tod mit ihrem Federkiel die Stücke schriebe Auf den dunklen Bühnenbrettern, seht, stolzieren schwarze Raben Und der Darsteller des Königs wankt in grobem Missgeschick Rudert mit den Armen und stürzt plump in den Orchestergraben Celli übertönen aufgeschreckt das brechende Genick Romantik alter Burgruinen Wie befreit von Raum und Zeit In dieser Nacht ein junges Glück Im Bann der trauten Zweisamkeit Genieße diese Nacht, mein Freund Und als ins Publikum er sah Verstand er nicht, ob's in den Blicken Eintracht oder Argwohn war Es stürzten die Ruinenmauern Teilnahmslos, gelangweilt, bleich Schien schal der Mond aufs Trümmerfeld Ein altes Grab für junges Fleisch Verehrtes Publikum Andächtig hebt die Kristallgläser Und trinkt auf den Tod eines Clowns Und anonyme Liebende sinken seufzend in die Disteln Irgendwo im Nachspiel Irgendwo im Abspann