TANNHÄUSER Da sank ich in Vernichtung dumpf darnieder, Die Sinne schwanden mir. Als ich erwacht', auf ödem Platze lagerte die Nacht, Von fern her tönten frohe Gnadenlieder. Da ekelte mich der holde Sang - Von der Verheissung lügnerischem Klang, der eiseskalt mich In die Seele schnitt, trieb Grausen mich hinweg mit wildem Schritt. Dahin zog's mich, wo ich der Wonn'und Lust So viel genoss, an ihre warme Brust! Zu dir, Frau Venus, kehr' ich wieder, In deiner Zauber holde Nacht; Zu deinem Hof steig' ich darnieder, Wo nun dein Reiz mir ewig lacht! WOLFRAM Halt ein! Halt ein, Unsel'ger! TANNHÄUSER Ach, lass mich nicht vergebens suchen - Wie leicht fand ich doch einstens dich! Du hörst, dass mir die Menschen fluchen - Nun süsse Göttin, leite mich! WOLFRAM Wahnsinniger, wen rufst du an? Leichte Nebel ziehen auf. TANNHÄUSER Ha! Fühlest du nicht milde Lüfte? WOLFRAM Zu mir! Es ist um dich getan! TANNHÄUSER Und atmest du nicht holde Düfte? Hörst du nicht die jubelnde Klänge? WOLFRAM In wilden Schauern bebt die Brust! TANNHÄUSER Das ist der Nymphen tanzende Menge! Herbei, herbei zu Wonn'und Lust! Durch die rosige Dämmerung gewahrt Man wirre Bewegungen tanzender Nymphen. WOLFRAM Weh, böser Zauber tut sich auf! Die Hölle naht mit wildem Lauf. TANNHÄUSER Entzücken dringt durch meine Sinne, Gewahr' ich diesen Dämmerschein; Dies ist das Zauberreich der Minne, Im Venusberg drangen wir ein!