So ist es denn aus mit den ewigen Göttern,
Seit du die wilden Wälsungen zeugtest?
Heraus sagt' ich's; traf ich den Sinn?
Nichts gilt dir der Hehren heilige Sippe!
Hin wirfst du Alles was einst du geachtet;
Zerreißest die Bande,
Die selbst du gebunden,
Lösest lachend des Himmels Haft:
Daß nach Lust und Laune nur walte
Dieß frevelnde Zwillingspaar,
Deiner Untreue zuchtlose Frucht.
O was klag' ich um Ehe und Eid,
Da zuerst du selbst sie versehrt.
Die treue Gattin trogest du stets;
Wo eine Tiefe, wo eine Höhe,
Dahin lugte lüstern dein Blick,
Wie des Wechsels Lust du gewännest,
Und höhnend kränktest mein Herz.
Trauernden Sinnes mußt ich's ertragen,
Zogst du zur Schlacht mit den schlimmen Mädchen,
Die wilder Minne Bund dir gebar:
Denn dein Weib noch scheutest du so,
Daß der Walküren Schaar,
Und Brünnhilde selbst,
Deines Wunsches Braut,
In Gehorsam der Herrin du gabst.
Doch jetzt, da dir neue Namen gefielen,
Als "Wälse" wölfisch im Walde du schweiftest;
Jetzt, da zu niedrigster Schmach du dich neigtest,
Gemeiner Menschen ein Paar zu erzeugen:
Jetzt dem Wurfe der Wölfin
Wirfst du zu Füßen dein Weib!
So führ' es denn aus! Fülle das Maaß!
Die Betrog'ne laß auch zertreten!
Nichts lerntest du,
Wollt' ich dich lehren,
Was nie du erkennen kannst,
Eh' nicht ertagte die That.
Stets gewohntes nur magst du verstehn:
Doch was noch nie sich traf,
Danach trachtet mein Sinn.
Eines höre! Noth thut ein Held,
Der ledig göttlichen Schutzes,
Sich löse vom Göttergesetz.
So nur taugt er zu wirken die That,
Die, wie Noth sie den Göttern,
Dem Gott doch zu wirken verwehrt.
Mit tiefem Sinne
Willst du mich täuschen:
Was Hehres sollten Helden je wirken,
Das ihren Göttern wäre verwehrt,
Deren Gunst in ihnen nur wirkt?
Ihres eig'nen Muthes achtest du nicht?
Wer hauchte Menschen ihn ein?
Wer hellte den Blöden den Blick?
In deinem Schutz scheinen sie stark,
Durch deinen Stachel streben sie auf:
Du reizest sie einzig, die so mir Ew'gen du rühmst,
Mit neuer List willst du mich belügen,
Durch neue Ränke mir jetzt entrinnen,
Doch diesen Wälsung gewinnst du dir nicht;
In ihm treff' ich nur dich,
Denn durch dich trotzt er allein.
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