Im dunkeln Grau des neuen Tages Hob er den Daumen ich hielt an Seine Stimme fragt mich müde Ob ich ihn mitnehmen kann Die Spuren eines harten Lebens zeichnen Deutlich sein Gesicht Weisse Haare tiefe Falten Die Sonnenseite kennt er nicht. Ein scheuer Blick ein leises danke Tiefes Schweigen hüllt ihn ein Ich such'n Grund für ein Gespräch Ich glaub er muss sehr einsam sein Seine Klamotten sind zerschlissen Die Jacke riecht nach kaltem Rauch Der Verlierer eines Lebens So wie er aussieht is' es auch. Weißt du ich hab schwer geschufftet War ein Knecht ein Leben lang Für die Kinder gab ich alles Sag mir wo ist jetzt der Dank Sie gingen auf ne bessere Schule Und die Rechnung zahlte ich All das war mal selbstverständlich Was heute längst vergessen ist. Seine Worte klingen bitter Er senkt den Kopf und winkt nur ab Einsamkeit heisst sein Begleiter Den er als Freund gefunden hat Dann steigt er aus sagt nochmals Danke Hier muss er wohl zu Hause sein Eiskalt lief's mir den Rücken runter Als ich das Schild las Altenheim. Eig'nes Haus mit Gästezimmer Und im Keller eine Bar Vor dem Haus das dicke Auto Zweimal Urlaub jedes Jahr Dank dir Vater für die Jahre Die du uns geopfert hast Wir bemüh'n uns dass's dir gut geht Und du im Heim auch alles hast Das Haus ist viel zu eng Das siehst du doch und weißt du überhaupt Wir haben schon so wenig Platz Du hast es halt zu klein gebaut Die beiden Kinder nerven früh bis spät Und der Hund bellt immerzu Wie soll'n wir uns denn um dich kümmern Wir brauchen auch mal Uns're Ruh Brauchen uns're Ruh.