Freiheit, die ich meine Die mein Herz erfüllt Komm mit deinem Scheine Süßes Engelsbild! Magst du dich nie zeigen Der bedrängten Welt? Führest deinen Reigen Nur am Sternenzelt? Auch bei grünen Bäumen In dem lust'gen Wald, Unter Blütenträumen Ist dein Aufenthalt. Ach! das ist ein Leben, Wenn es weht und klingt, Wenn ein stilles Weben Wonnig uns durchdringt Wenn die Blätter rauschen Süssen Freudengruss, Wenn wir Blicke tauschen Liebeswort und Kuss. Aber immer wieder Nimmt das Herz den Lauf, Auf der Himmelsleiter Steigt die Sehnsucht auf Aus den stillen Kreisen Kommt mein Hirtenkind, Will der Welt beweisen Was es denkt und minnt. Blüht ihm doch ein Garten Reift ihm doch ein Feld Auch in jeder harten Steinerbauten Welt Wo sich Gottes Flamme In ein Herz gesenkt, Das am alten Stamme Treu und liebend hängt; Wo sich Männer finden Die für Ehr' und Recht Mutig sich verbinden Weilt ein frei Geschlecht Hinter dunklen Wällen Hinter eh'rnem Tor Kann das Herz noch schwellen Zu dem Licht empor. Für die Kirchenhallen Für der Väter Gruft Für die Liebsten fallen Wenn die Freiheit ruft Das ist rechtes Glühen Frisch und rosenrot: Heldenwangen blühen Schöner auf im Tod. Wolltest du uns lenken Gottes Lieb' und Lust, Wolltest gern dich senken In die deutsche Brust! Freiheit, die ich meine Die mein Herz erfüllt, Komm mit deinem Scheine Süsses Engelsbild! Freiheit, holdes Wesen Gläubig, kühn und zart Hast ja lang erlesen Dir die deutsche Art.