Es war im alter Väterzeit Der Sommer ging zu Ende Längst lag im grüner Herrlichkeit Das weite Waldgelände Stolz leuchtete ins Land hinein Die Falkenburg mit Turm und Zinnen Hoch war der Hang und stark der Stein Und niemand konnte sie gewinnen Zwei Brüder lebeten damals dort Stets standen sie sich treu zur Seite So glaubet nun in dichter Wald Das die Geschichte hier verbreitet Einst kam das Leid und auch das Weh Ein hünbsches Mädchen ward gefangen Großäugig wie ein junges Reh Die Stirn wie Schnee und rot die Wangen Da ist mit süßen Weh erwacht Die Liebe in der Brüder Herzen Bedeckte wohl mit dunker Nacht Der Bruderliebe der helle Kerzen Da lobten sie mit einem Eid Am Baum auf eigener Erde Das über diese hübsche Maid Durch Schwertschlag entschiede werde Es war in einer Sommernacht Da standen sie im Quellengrunde Da schlugen in der Schreckensschlag Die Brüder sich die Todeswunde Das Bruderblut so rot so warm Zu Tage trugen es die Wellen Die Brüder lagen Arm in Arm Versöhnt im Tode bei den Quelle Die Falkenburg zerbrach, zierfiel Der alten Bergfrieden sank in Trümmer Die Sage spann ihr Zauberspiel Ums Mauerwerk im Mondesschimmer Oft hört man in der Mitternacht Ein Schwertgeklirr und wehes Klagen Dann wird aufs neues die Bruderschlacht Wie eins in Quellengrund geschlagen