Leb wohl Menschheit/ Dann auff dich ist nicht zu trawen noch von dir nichts zu hoffen. In deinem Haus ist das vergangene verschwunden/ Die Gegenwart entschwindet und die Zukunft brennt vor Zweiffel. Das Beständigste fällt und das Stärkste zerbricht und selbst das Ewige nimmt ein Ende. Und in hunderten Jahren lebten wir nicht eine Stunde. Wir wurden truncken aneinander/ Leerten die Kelche bis zum Argwohn/ Dass keine Hand mehr die andre fand/ Als die Welt zur Nacht sich wandt. Leb wohl Menschheit/ Denn du nimmst dich gefangen und lässt dich nicht lebend gehn. Du betrübest und tröstest nicht/ Du raubest und du gibst nichts zurück. Bei dir ist kein Freud ohne Kummer/ Kein Fried ohne Zwietracht/ Kein Ruhe ohne Forcht/ Kein Ehr ohne Makel nun/ Als die Welt zur Nacht sich wandt. Seit hunderten von Jahren wartend auff ein Urtheil/ Für jeden newen Sündenfall. Kein Gott schlug dich/