O zittre nicht, mein lieber Sohn, Du bist unschuldig, weise, fromm – Ein Jüngling so wie du, vermag am besten, Das tiefbetrübte Mutterherz zu trösten.– Zum Leiden bin ich auserkoren, Denn meine Tochter fehlet mir. Durch sie ging all mein Glück verloren, Ein Bösewicht, ein Bösewicht entfloh mit ihr. Noch seh' ich ihr Zittern Mit bangem Erschüttern, Ihr ängstliches Beben, Ihr schüchternes Streben. Ich mußte sie mir rauben sehen. "Ach helft! Ach helft!" – war alles was sie sprach – Allein vergebens war ihr Flehen, Denn meine Hilfe war zu schwach. Du, du, du wirst sie zu befreien gehen, Du wirst der Tochter Retter sein! – Ja! du wirst der Tochter Retter sein. Und werd' ich dich als Sieger sehen, So sei sie dann auf ewig dein.