CHRYSOTHEMIS Hörst du denn nicht, sie tragen ihn, Sie tragen ihn auf ihren Händen. ELEKTRA Wir sind bei den Göttern, wir Vollbringenden. Sie fahren dahin wie die Schärfe des Schwerts Durch uns, die Götter, aber ihre Herrlichkeit ist nicht zuviel für uns! CHRYSOTHEMIS Allen sind die Gesichter verwandelt, allen Schimmern die Augen und die alten Wangen Vor Tränen! Alle weinen, hörst du's nicht? ELEKTRA Ich habe Finsternis gesät und ernte Lust über Lust. Ich war ein schwarzer Leichnam Unter Lebenden und diese Stunde Bin ich das Feuer des Lebens und meine Flamme Verbrennt die Finsternis der Welt. Mein Gesicht muß weißer sein Als das weißglühende Gesicht des Monds. Wenn einer auf mich sieht, Muß er den Tod empfangen oder muß Vergehen vor Lust. Seht ihr denn mein Gesicht? Seht ihr das Licht, das von mir ausgeht? CHRYSOTHEMIS Gut sind die Götter! Gut! Es fangt ein Leben für dich und mich Und alle Menschen an. Die überschwenglich guten Götter sind's, Die das gegeben haben. Wer hat uns je geliebt? Wer hat uns je geliebt? Nun ist der Bruder da und Liebe Fließt über uns wie Öl und Myrrhen, Liebe ist alles! Wer kann leben ohne Liebe? ELEKTRA Ai! Liebe tötet! Aber keiner fährt dahin Und hat die Liebe nie gekannt! CHRYSOTHEMIS Elektra! Ich muß bei meinem Bruder stehn!