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Gerhard Stolze - Elektra, Op. 58, TrV 223: "Du! Du! Denn du bist stark! Wie stark du bist" şarkı sözleri

Sanatçı: Gerhard Stolze

albüm: Richard Strauss: Elektra


ELEKTRA
Du! Du!
Denn du bist stark!
Wie stark du bist! dich haben
Die jungfräulichen Nächte stark gemacht.
Überall ist so viel Kraft in dir!
Sehnen hast du wie ein Füllen,
Schlank sind deine Füße.
Wie schlank und biegsam -
Leicht umschling ich sie -
Deine Hüften sind!
Du windest dich durch jeden Spalt,
Du hebst dich durchs Fenster!
Laß mich deine Arme fühlen:
Wie kühl und stark sie sind!
Wie du mich abwehrst,
Fühl' ich, was das für Arme sind.
Du könntest erdrücken,
Was du an dich ziehst.
Du könntest mich oder einen
Mann in deinen Armen ersticken!
Überall ist so viel Kraft in dir!
Sie strömt wie kühles,
Verhalt'nes Wasser aus dem Fels.
Sie flutet mit deinen Haaren
Auf die starken Schultern herab!
Ich spüre durch die Kühle deiner Haut
Das warme Blut hindurch, mit meiner Wange
Spür' ich den Flaum auf deinen jungen Armen!
Du bist voller Kraft, du bist schön,
Du bist wie eine Frucht an der Reife Tag.
CHRYSOTHEMIS
Laß mich!
ELEKTRA
Nein, ich halte dich!
Mit meinen traurigen,
Verdorrten Armen
Umschling' ich deinen Leib,
Wie du dich sträubst,
Ziehst du den Knoten nur noch fester,
Ranken will ich mich rings um dich,
Versenken meine Wurzeln in
Dich und mit meinem Willen
Dir impfen das Blut!
CHRYSOTHEMIS
Laß mich!
ELEKTRA
Nein! ich laß dich nicht!
CHRYSOTHEMIS
Elektra, hör' mich.
Du bist so klug,
Hilf uns aus diesem Haus,
Hilf uns ins Freie.
Elektra, hilf uns, hilf uns ins Freie!
ELEKTRA
Von jetzt an will ich
Deine Schwester sein,
So wie ich niemals
Deine Schwester war!
Getreu will ich mit dir
In deiner Kammer sitzen
Und warten auf den Bräutigam.
Für ihn will ich dich salben
Und ins duftige Bad
Sollst du mir tauchen
Wie der junge Schwan
Und deinen Kopf
An meiner Brust verbergen,
Bevor er dich,
Die durch den Schleier glüht
Wie eine Fackel,
In das Hochzeitsbett
Mit starken Armen zieht.
CHRYSOTHEMIS
Nicht, Schwester, nicht.
Sprich nicht ein solches Wort in diesem Haus.
ELEKTRA
O ja! weit mehr als Schwester bin ich dir
Von diesem Tage an: ich diene dir
Wie eine Sklavin.
Wenn du liegst in Weh'n,
Sitz' ich an deinem Bette Tag und Nacht,
Wehr' dir die Fliegen, schöpfe kühles Wasser,
Und wenn auf einmal auf dem nackten Schoß
Dir ein Lebendiges liegt, erschreckend fast,
So heb' ich's empor, so hoch, damit
Sein Lächeln hoch von oben in die tiefsten,
Geheimsten Klüfte deiner Seele fällt
Und dort das letzte, eisig Gräßliche
Vor dieser Sonne schmilzt und du's in hellen
Tränen ausweinen kannst.
CHRYSOTHEMIS
O bring mich fort!
Ich sterb' in diesem Haus!
ELEKTRA
Dein Mund ist schön,
Wenn er sich einmal auftut, um zu zürnen!
Aus deinem reinen,
Starken Mund muß furchtbar
Ein Schrei hervorsprüh'n,
Furchtbar, wie der Schrei der Todesgöttin,
Wenn man unter dir so daliegt,
Wie nun ich.
CHRYSOTHEMIS
Was redest du?
ELEKTRA
Denn eh' du diesem Haus
Und mir entkommst, mußt du es tun!
Dir führt
Kein Weg hinaus als der. Ich laß dich nicht,
Eh du mir Mund auf Mund es zugeschworen,
Daß du es tun wirst.
CHRYSOTHEMIS
Laß mich!
ELEKTRA
Schwör', du kommst heut' nacht,
Wenn alles still ist,
An den Fuß der Treppe!
CHRYSOTHEMIS
Laß mich!
ELEKTRA
Mädchen, sträub' dich nicht!
Es bleibt kein Tropfen Blut am Leibe haften:
Schnell schlüpfst du aus dem blutigen Gewand
Mit reinem Leib ins hochzeitliche Hemd.
CHRYSOTHEMIS
Laß mich!
ELEKTRA
Sei nicht zu feige! Was du jetzt
An Schaudern überwindest, wird vergolten
Mit Wonneschaudern Nacht für Nacht -
CHRYSOTHEMIS
Ich kann nicht!
ELEKTRA
Sag, daß du kommen wirst!
CHRYSOTHEMIS
Ich kann nicht!
ELEKTRA
Sieh, ich lieg' vor dir,
Ich küsse deine Füße!
CHRYSOTHEMIS
Ich kann nicht!
ELEKTRA
Sei verflucht!

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