Neulich war ich auf dem Flohmarkt, Flohmarkt find ich gut,
Ich lief rum und sah mich um, so wie man das da tut.
Ich suchte nach LPs, ich suchte nach CDs
Und für meine Sammlung nach antiken Dekolletees,
Und eventuell noch nach nem Schrank, plötzlich stand da so'n alter Junk,
Der sagte, sonst hab ich nichts mehr, jetzt geb ich das hier auch noch her.
Diese edle Lampe hier, Junge, die verkauf ich dir,
Ich hab sie selbst geklaut aus der Gruft von Ibn Saud.
Diese wundervolle Ware, lag siebenhundert lange Jahre
Unberührt in einem Grab, bis ich sie da entwendet hab.
Reib an dieser Lampe, und dir erscheint die Wunderschlampe,
Göttin dir und Gattin, Traumfee aus dem Orient,
Die das macht, was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Mir als dem, der sie gestohlen, ist versagt, sie rauszuholen,
Mich traf des Sultans böser Fluch, seitdem bin ich ein Eunuch,
Das Schicksal hat mich arg gequält, dich hat es dafür auserwählt.
Mich freut nur noch meine Spritze, sei sie dir noch zu was nütze.
Reib an dieser Lampe, und vor dir liegt die Wunderschlampe.
Deine eigne Traumfee aus dem alten Orient,
Die das macht, was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Ich sagte das klingt zwar sehr schön, doch würd ich das auch gern mal sehn,
Meinte er nur, laß es sein, wer wirklich will, läßt sich drauf ein,
Wenn wir sie hier jetzt ausprobiern, wern nur die Bulln sie konfisziern.
Kauf sie, nimm sie mit nach Haus, und test sie da in Ruhe aus.
Das war mir alles nicht geheuer, trotzdem fragte ich wie teuer.
Er sagte hundert und sie ist dein, ich sagte sechzig und ich schlag ein.
Neunzig, siebzig und nicht mehr, achtzig, also gut gib her,
Hatt ich grade noch im Socken stecken, hier, Alter, nimm, nicht dran verrecken.
Hier, nimm dann du die Lampe, und nimm mit ihr die Wunderschlampe,
Deine neue Traumfee aus dem alten Orient,
Die das macht, was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Ich hab mich als ich heimkam erstmal in mein Bett gelegt,
Weil man am besten überlegt, wenn man sich nicht dabei bewegt.
So kam mir dann, ne Göttin mag es, wenn man zu ihr betet,
So hab ich dann ne Stunde lang die Lampe vollgeredet.
Herrin, holdes Wesen, vom Schicksal auserlesen
Mich von allem was gewesen und was kommn wird zu erlösen.
Schenk mir Sterblichem das Glück und kehr in meine Welt zurück.
Irgendwann hat mich die Neugier doch zu sehr geplagt,
Und insgeheim doch auch die Wollust schwer an mir genagt,
Außerdem wollt ich es auch wissen, vielleicht hat er mich beschissen.
Ich zündete ne Kerze an und glaubte ganz ganz fest daran,
Dann hab ich an ihr gerieben, der Freak hatte nicht übertrieben.
Ich streichelte die Lampe und vor mir lag die Wunderschlampe.
Ein Bild von einer Frau, die Traumfee aus dem Orient,
Die das macht was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Flötenklang lag in der Luft und ein unglaublicher Duft.
Was dann kam, will ich verschweigen, Wir sind hier nicht zum Pornos zeigen.
Es war nie schöner als mit ihr, und morgens sprach sie dann zu mir:
Ich die Traumfee, du Götz-Dieter, du mein Gatte, mein Gebieter.
Reiben diese Lampe, dann erwachen Wunderschlampe.
Die jeden deiner Wünsche gleich an deinem Blick erkennt,
Die das macht, was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Eh ich kapierte, was passiert, war meine Bude staubsaniert,
Schlafgemach warm und gemütlich, Klo und Küche appetitlich,
Der ganze Abwasch war gemacht, sogar das Leergut weggebracht,
Alles roch frühlingsrein und frisch und Blumen standen auf dem Tisch.
Mit diesem schönen Tag begann ne neue Zeit für mich als Mann.
Hatt ich jetzt eine Idee, hatte ich dazu die Fee,
Die sie behutsam optimierte und dann direkt realisierte.
Dank ihrer spirituellen Kräfte blühten bald meine Geschäfte.
Hast du Streß, Mann, reib die Lampe, sofort erscheint die Wunderschlampe,
Wenn sie dir helfen kann ist sie in ihrem Element,
Die das macht, was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Wenn zuhause alles strahlt macht sich das künstlerisch bezahlt,
Man kriegt mehr positives mit, ich schrieb den Megasommerhit.
Ein zartes Lied über die Liebe in Zeiten losgelassner Triebe,
Und das brachte mir viel Geld. So ist nunmal diese Welt.
Wir waren reich, wir waren frei und dachten uns nicht viel dabei.
Irgendwann ham wir uns entschieden, wir kaufen uns ein Haus im Süden
Und verprassen da die Zinsen mit einem ewig breiten Grinsen.
Im Grunde ist der Mensch nicht fleißig und ich war schon dreiunddreißig.
Nur noch reiben an der Lampe, nichts mehr als die Wunderschlampe.
Braungebrannte Göttin aus dem alten Orient,
Die das macht, was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Der wohlverdiente Übermut, eine Zeitlang ging das gut,
Aber Dauerparty pur das ist Gift für die Figur
Ich wurde feist, ich wurde fett, ich blieb ihr Supermann im Bett.
Du mein Gatte, mein Gebieter, Abdullah ibn ben Götz-Dieter.
Psychisch war sie Medizin, für meinen Körper der Ruin.
Jeden Abend gehen lassen und sie hats geschehen lassen.
Jeden Abend übertrieben, Am Nachmittag erwacht, gerieben.
Immer fand ich Lust, Humor, Respekt, Liebe und Freundschaft vor.
Greif nur nach der Lampe und vor dir liegt die Wunderschlampe,
Die gutgelaunte Traumfee aus dem alten Orient,
Die das macht, was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Das war gar nicht für mich gut. Irgendwann spuckte ich Blut.
Es ging mir ähnlich wie dem Junk, ich war verflucht, war von ihr krank.
Wenn dich was plagt, mußt du nur reiben, um es erstmal zu vertreiben.
Wir warn ein lebensfrohes Paar, doch ich war der, der sterblich war.
Ein paar Tage rieb ich nicht. Tat sogar was für mein Gewicht.
Ich hatte zehn Pfund abgenommen, dann ist es über mich gekommen.
Ich fragte nach dem Sinn des Lebens, damit war Widerstand vergebens,
Ich dachte an ihr Genital und alles war mir scheißegal.
Reib nicht die Wampe, reib die Lampe und vor dir liegt die Wunderschlampe.
Traurig ohne dich, die Traumfee aus dem Orient,
Die das macht, was dich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Ich bin nun mal der Typ Asket, der mehr auf Sekt als Selters steht.
Zehn Tage Freiheit, zehn Pfund mehr, alles noch schlimmer als vorher.
Dem Herzinfarkt ein Stückchen näher. Die Lunge tat auch etwas weher.
Irgendwann hatt ich dann die Kraft, und hab den Absprung knapp geschafft.
Jetzt, statt im zugrunderichten üb ich mich lieber im Verzichten.
Ich durfte sie genießen. Soll mir das den Tag verdrießen?
Was ist das kleine bißchen Spaß gegen ein tief durchdachtes Maß?
Was die primitive Brunft gegen die göttliche Vernunft?
Einmal reib ich noch die Lampe, einmal noch die Wunderschlampe,
Die das macht, was mich glücklich macht, denn das ist ihr Talent.
Bevor ich schlafen kann brauch ich mein kleines Happy End.
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