Welch ein schweres Los das Leben Und kein schwereloses Schweben In dem samt'nen Schild der Himmelstintenpoesie. Immerzu Gewichte. Keinen Schimmer von Gedichten; Blatt um Blatt vergeudet mit geritzter Akribie. Mit den scharfen Zungenklingen Musst du dann zur Strafe singen, Wie von Sinnen binnenreimen, denkst, es wäre Kunst. Händeringend klagen Statt behändem Schwingenschlagen. Wartend auf die Hebung in den Sphärendunst. Und nun trägst du Sack und Asche, Feste Knoten in dem Haar. Du schmeckst Blut auf deiner Zunge, Fliehst auf eigene Gefahr. Heute bist du schon ein Junge, Gestern warst du noch zu alt. Untermalt von Blätterrascheln Stolperst du aus deinem Wald. Du willst endlich ohne Zaudern Selbstverständlich lustvoll schaudern. Doch du setzt auf weißen Blättern schwarze Blitze frei. Willst bedenkenlos beleben, Unbeschränkt dich bloß hingeben. Doch statt Liebeslyrik erntest du nur Kritzelei. Wenn die Musen dich nicht sehen, In diffusem Licht vergehen: Jedes Wort im Keim erstickt und unverdaut verfälscht. Dir will keine Rose glücken Bei dem großen Stachelpflücken. Deine Stimme flüstert nur mehr Kauderwelsch. Und nun trägst du Sack und Asche, Feste Knoten in dem Haar. Du schmeckst Blut auf deiner Zunge, Fliehst auf eigene Gefahr. Heute bist du schon ein Junge, Gestern warst du noch zu alt. Untermalt von Blätterrascheln Stolperst du aus deinem Wald. Siehst du die Blätter fallen? Und lockt des Köders Duft? Du wirst dich als Retter krallen Und wirfst dich in die Luft. Fühlst du in Intervallen? Und bald erfolgt der Sturz. Wie Nebel im Winter wallen. Dein Herbst war viel zu kurz. Und nun trägst du Sack und Asche, Beides steht dir furchtbar gut. Nein, du willst dich nicht verletzen, Doch was bleibt dir, ohne Mut? Du verbirgst dich vor den Netzen, Während du die Blätter färbst. Du entkommst nie ihren Maschen, Und entkommst auch nie dem Herbst.