Weißt du noch Vor riesigen Eiche am Nordrand des Dorfes In der Aue von Hubert, dem Mörder des Ortes Wenn die Kinder kamen Uns Nesseln auf Rücken und Bäuche warfen Weißt Du noch, weißt Du noch, weißt du noch Wenn wir auf alles, was die Welt uns bot, nicht fluchten Wir liebten uns dort Wenn dein Arm mich führte Durch dein Haar, durch die Nacht Wenn ich den siebenten Himmel Im Mais wieder suchte Dann rochen wir dort Die Nesseln, das Feld Wie die Kinder vom Ort Und mein Herz blieb stehn Für Sekunden stehn, Sekunden stehn, Sekunden stehn Weißt du noch Vor dem alten Tor an der Scheune Als der Bauer das Kauen vergaß Und du fragtest nach Betten, nach Stroh oder Wein Und dann krachte es im Heu Weißt du noch, weißt du noch Wenn ich morgens die Tränen nicht halten wollte Weil ich dachte an Stadt und an Job und an Geld Als die reiche Alte mich holen wollte Mit Auto und Schmuck Dem Preis für die Welt Und dann nahmst du mich Wie ein Kind vom Ort Und mein Herz blieb stehn Für Sekunden stehn Weißt du noch Als wir die Alten anpumpten Als der Förster uns Geld für die Fahrkarte gab Als dem Kind, das Geld von uns haben wollte Wasser und Rotz aus den Augen rann Und dann hielt der Zug Weißt du noch, weißt du noch Als ich lässig aufs Trittbrett der Alpträume sprang Und mein Lächeln nach 13 Stationen verschwand Als den Mist ich aus Haaren und Kleidern schob Und ich kämmte Das alte Lied ins Gesicht Und ich dachte an dich Und mein Herz blieb stehn Für Sekunden stehn, Sekunden stehn, Sekunden stehn Ist nur Das alte Lied, nur Das alte Lied Werd bloß nicht schwach, Klaus, leg dich nicht müd zur Ruh Lauf aus der Nacht, Klaus Sie halten dir die Sinne zu Und wolln ja nur Das alte Lied Das du noch tattrig singen wirst Wenn als gebrochener Biskuit Du zu den faulen Plätzchen irrst Nein, mach sie wach, Klaus, stör sie in ihrer Ruh Lauf in die Nacht, Klaus, und hören sie dir ruhig zu Dann sing noch mal Das alte Lied Und zeige wie es klingen soll Dann wirds bestimmt zum neuen Lied Für alle klar und einsichtsvoll