Sprach der Nikolaus zum Weihnachtsmann:
"Es muss endlich was geschehn!
Dass man uns so oft verwechselt,
Das darf nicht so weitergehn.
Überall legt man zur Weihnachtszeit
Unsre alten Kleider an,
Und der rote Mantel, der gehört
Gewiss dem Weihnachtsmann.
Weil ich auf dem Kopf meine Mitra trag
Und in meiner Hand den Bischofsstab,
Frag ich mich, wie man uns beide da
überhaupt verwechseln kann."
Sprach der Weihnachtsmann zum Nikolaus:
"Lieber Freund, es tut mir Leid.
Dabei trägst du doch so würdevoll
Dein altes Bischofskleid.
Dass wir beide nicht die Jüngsten sind,
Daran kann kein Zweifel sein,
Aber mehr als tausend Jahre alt
Ist der Nikolaus allein.
Warst in größter Not für die Kinder da,
Und sie lieben dich, na, du weißt es ja,
Und noch heute legst du jedem Kind
Etwas in den Schuh hinein."
Da sang vom Himmel, hell und klar,
Ein Weihnachtsengel, wunderbar:
"Ihr beiden hört mir zu,
Und dann gebt endlich Ruh!
Was die Kinder in der Weihnachtszeit
In ihren Träumen sehn,
Werden große Leute, so wie ihr,
Wohl niemals ganz verstehn.
Jedes Kind macht sich sein eignes Bild,
Und es glaubt ganz fest daran.
Darin gibts gewiss den Nikolaus
Und auch den Weihnachtsmann.
Doch es lässt nur den in sein Herz hinein,
Der es größer macht und sich selber klein,
Der bereit ist, selbst ein Kind zu sein,
Darauf kommt es an,
Nikolaus und Weihnachtsmann."
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