Es war einmal ein Wolf - vor langer, langer Zeit.
Lebte tief, tief im Wald, doch war niemals allein.
Er und sein Rudel lebten frei - im Sommer wie im Winter.
Sie jagten und erzogen ihre Kinder.
Es war ein Tag wie jeder andere auch.
Im dunklen Wald stieg die Sonne langsam hinauf.
Die Kinder weckten die Alten, sie spielten vor der Höhle, als plötzlich aus einem Busch ein riesen Knall ertönte.
Es hallte lauter als ein Donnerschlag, die alten sahen das ein kleines Welpe am Boden lag.
Blutüberströmt und winselnd vor Schmerzen, kämpfte um sein Leben mit seinem winzigen Herzen, schon bald standen sie um seinen leblosen Körper, sie schauten zum Busch, dort seh'n sie den Mörder, es war ne Frau mit 'nem roten Käppchen, und der Wolf schwor sich für diesen Tod zu rächen.
Für das blöde Volk bin ich nur der böse Wolf.
Für das blöde Volk, denn ihr hört nur was ihr hören wollt.
Für das blöde Volk bin ich nur der böse Wolf.
Für das blöde Volk, denn ihr hört nur was ihr hören wollt.
An jenem eiskalten Morgen sollte die Vertreibung beginn', die Zeitung schrieben, dass die Wölfe freiwillig gingen, doch sie setzten sich zur Wehr, verletzten sich sehr schwer, viele starben denn das Rotkäppchen kämpfte mit Gewehren.
Schickte ihre Soldaten es war'n einfach zu viele, so wurden der Wolf und das Rudel aus ihrer Heimat vertrieben.
Geächtet, entrechtet, wie aus ihren Wurzeln entrissen, ja das Rotkäppchen kämpfte ohne Furcht und Gewissen.
Auch ihr wurd' in Vergangheit viel Leid angetan, doch das gibt dir nicht das Recht auf diese Weise zu fahr'n, und so nahm dieser Krieg seinen Lauf, Rotkäppchen baute im Wald neue Siedlungen auf.
Und der Wolf trachtete nach Vergeltung "
Ich werd' Rotkäppchen töten.
Von mir aus bring' ich mich dafür selbst um." Der Rudenälteste warnte ihn "
Rache ist eine Sünde" Doch der Wolf war vor Hass schon erblindet.
Für das blöde Volk bin ich nur der böse Wolf.
Für das blöde Volk, denn ihr hört nur was ihr hören wollt.
Für das blöde Volk bin ich nur der böse Wolf.
Für das blöde Volk, denn ihr hört nur was ihr hören wollt.
Und er Wolf zog los, schlich sich in Rotkäppchens Land.
Er sehnte sich nach Rache, einem Großflächenbrand.
Er sah Rotkäppchens Großmutter, an einem stillen Ort.
Sie tanzte freudig im Kreis mit ihren Kindern dort.
Der Wolf schwor sich sie alle zu zerfleischen, als sie ihn sahen fingen alle panisch an zu kreischen.
Doch es war zu spät, es brach die Wut aus ihm raus und so übte er Blutrache aus.
Doch Gewalt führt zu Gegengewalt.
Bis heute tobt ein erbitterter Krieg im einst friedseligen Wald.
Und man erzählt die Legende, vom bösen Wolf, weil wir die ganze Wahrheit weiter nicht hören wollen.
Doch es geht nicht um Gut und Böse - das wird die Kriege nicht verhindern.
Es geht um den Frieden uns'rer Kinder.
Den erreicht nur Rotkäppchen gemeinsam mit dem Wolf.
In diesem Sinne As-salāmu ʿalaikum und Schalom.
Für das blöde Volk bin ich nur der böse Wolf.
Für das blöde Volk, denn ihr hört nur was ihr hören wollt.